
Laktosefreie Milch: Herstellung, Geschmack und Verträglichkeit
Bist du laktoseintolerant solltest du möglichst auf normale Milch verzichten und besser zu laktosefreier Milch greifen. Wir verraten dir in diesem Artikel, wie sie hergestellt wird, ob jeder sie ohne Bedenken trinken kann und warum sie ein bisschen süßer schmeckt als die herkömmliche Variante.

So wird laktosefreie Milch hergestellt
Eigentlich ist es nur ein kleiner Trick, der dafür sorgt, dass Milch ohne Laktose produziert wird. Denn bei der Herstellung wird der Milch das Enzym Laktase zugefügt. Dieses Enzym fehlt Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden, oder steht ihnen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Es ist dafür verantwortlich, dass Laktose im Dünndarm in seine Bestandteile – Glukose und Galaktose – gespalten wird.
Durch das Hinzufügen der Laktase liegt die Menge an Laktose in der Milch nur noch unter 0,1 Gramm je 100 Gramm. Damit kann die Milch als „laktosefrei“ gekennzeichnet werden.
Neben laktosefreier Milch findest du im Kühlregal aber auch Joghurt oder Topfen, die aus laktosefreier Milch hergestellt werden. Und es gibt auch laktosefreien Käse, der ganz ohne Tricks bei der Herstellung auskommt. Denn Käse, zumindest Sorten, die lange reifen, haben von Natur aus einen sehr geringen Laktosegehalt. Das liegt daran, dass Milchsäurebakterien die Laktose abbauen, während er reift. Käsesorten, die jünger sind, so wie Weich- und Frischkäse, können dagegen mehr Laktose enthalten, weil die Milchsäurebakterien nicht so viel Zeit haben, um den Milchzucker abzubauen. Aber auch für diese Sorten gibt es entsprechende Alternativen.

Warum schmeckt laktosefreie Milch süßer?
Wenn du schon mal laktosefreie Milch getrunken hast, ist dir bestimmt der leicht süßliche Geschmack aufgefallen. Das liegt daran, dass die Zuckerbausteine Glukose und Galaktose, in die die Laktose aufgespalten wird, einzeln viel süßer schmecken als Laktose an sich. Und genau das verleiht der Milch einen süßeren Geschmack. Am Energiegehalt ändert sich aber nichts. Die Laktose ist nicht verschwunden, sondern einfach nur in leichter verdauliche Häppchen zerlegt.

Wer kann laktosefreie Milch trinken?
Laktosefreie Milch ist vor allem für Menschen geeignet, die laktoseintolerant sind. Menschen, die Milch und Milchprodukte gut vertragen, können laktosefreie Milch aber auch trinken. Sie hat sogar den gleichen Nährwert wie normale Milch. Allerdings gibt es aus medizinischer Sicht keinen Grund, sie zu trinken. Noch dazu bietet laktosefreie Milch auch sonst keine gesundheitlichen Vorteile.
Laktosefreier Schlagobers
Wie bei der Milch wird auch bei der Produktion von Schlagobers das Enzym Laktase zugesetzt. Zudem übernimmt es die Aufgabe, die Laktose in Glukose und Galaktose aufzuspalten, damit diese beiden Zucker für Menschen mit Laktoseintoleranz leichter verdaulich sind.
Die Herstellung läuft folgendermaßen ab:
- Das Enzym Laktase wird hinzugefügt.
- Laktase spaltet den Milchzucker in seine Bestandteile Glukose und Galaktose.
- Der Schlagobers wird pasteurisiert oder ultrahocherhitzt.
- Der laktosefreie Schlagobers wird abgefüllt und entsprechend gekennzeichnet verpackt.
Auch den leicht süßlichen Geschmack hat der Schlagobers mit der Milch gemein, eben weil Glukose und Galaktose getrennt süßer schmecken als Laktose. Verarbeiten lässt sich laktosefreier Schlagobers übrigens genauso wie der mit Laktose. Außerdem gibt es vegane Alternativen, die zum Beispiel auf Basis von Cashew-Milch oder anderen Pflanzenölen hergestellt werden.
Laktosefreie Buttermilch selber machen
Auch wenn es mittlerweile viele laktosefreie Produkte gibt, ist nicht jedes Lebensmittel immer leicht zu finden, zum Beispiel laktosefreie Buttermilch. Umso praktischer ist es, dass du sie ganz einfach zuhause selbst herstellen kannst.
Dafür mischst du laktosefreie Milch und etwas Zitronensaft und schon entsteht nach kurzer Ruhezeit (ca. 15 Minuten) eine leicht eingedickte, säuerlich schmeckende Flüssigkeit, die normaler Buttermilch sehr ähnlich ist.
Wer es etwas cremiger mag, kann auch laktosefreien Joghurt mit laktosefreier Milch mischen. Daraus entsteht eine etwas dickflüssigere Variante, der du je nach Geschmack noch einen Spritzer Zitrone für die säuerliche Note hinzufügen kannst. Mit diesen beiden Varianten lässt sich laktosefreie Buttermilch unkompliziert selbst machen – ideal zum Backen.
Laktosefreie Milch: Süßer Geschmack und gut verträglich
Laktosefreie Milch ist eine gute Alternative für alle, die auf normalen Milchzucker empfindlich reagieren. Sie schmeckt etwas süßer, ist aber genauso nahrhaft wie herkömmliche Milch.